Standort Apolda / Station Feuerlöschgerätewerk (Eiermannbau)

Tipp 2 - Vereinsbrauerei Apolda

Glockenhelles aus der Glockenstadt

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildeten sich zwei so genannte Braugesellschaften in Apolda heraus, die der Innenstädter und die der Vorstädter. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vereinigten sich die beiden Braugesellschaften zu einer, die allerdings gespalten war in die Lagerbier-Brauenden (die Hellbrauenden) und die, die auf das althergebrachte Dunkelbier spezialisiert waren. Übrig geblieben ist bis heute nur eine – eben die Vereinsbrauerei. Und diese zählt zu den wenigen überlebenden Braustätten Thüringens nach der Wende überhaupt.

Auf jeden Fall können die Apoldaer heute stolz auf ihre Fässer pochen: Während in Erfurt längst kein Bier mehr im großen Stil gebraut wird, ging es in Apolda Schritt um Schritt wieder aufwärts. Dort schrieb man zu DDR-Zeiten sogar Brau-Geschichte: 1969 wurde hier das erste Diät-Pils für Diabetiker gebraut. Entwickelt hatten es zwei junge Männer aus der Apoldaer Vereinsbrauerei, Günter Ramthor und Werner Keyser, beide Braumeister von Beruf. Und es gab einen kleinen Rekord: 1971 wurden mehr als 100 000 Hektoliter Bier in Apolda gebraut. Dies war auch der Marke „ Dominator Spezial“ zu danken, die damals als Bückware galt.

In den Betrieb wurde selbst zu DDR-Zeiten viel investiert. So war die Brauerei in den Zeiten der politischen Wende auf einem guten technischen Stand, durchaus vorzeigbar – auch den ab 1990 immer wieder reinschauenden West-Managern. Längst war der Braumeister Günther Ramthor zum Betriebsdirektor aufgestiegen, der jetzt gemeinsam mit Partnern den Neustart in die Hände nahm. Das war am Anfang sehr schwer, wollten doch alle das tolle Bier aus dem Westen trinken. Doch die Apoldaer Brauerei schwamm gegen den Trend und setzte frei nach dem Motto „Bier braucht Heimat“ auf die Region und behielt recht damit. Zu einer der wichtigsten Biersorten der Vereinsbrauerei entwickelte sich das gute alte Dominator. Jetzt heißt es allerdings „Apoldaer Pils Spezial“.

Die Vereinsbrauei liegt am Topfmarkt 14 in Apolda.
Der Betrieb kann nur innerhalb einer Führung besichtigt werden. 

Telefon: (03644) 84 84 35

www.vereinsbrauerei-apolda.de

 

Literaturtipp zum Thema: Manufakturen Maschinen Manager Band 4

Brauer Gerd Dobberkau im Apoldaer Sudhaus
Brauer Gerd Dobberkau im Apoldaer Sudhaus
Historische Aktie
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Genußschein der Vereinsbrauerei Apolda
Genußschein der Vereinsbrauerei Apolda
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